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» Hörer-Meinungen (1)

Daniel Klages (
www.hoerspiel-freunde.de) schrieb am 19.03.2009 09:58:10 Uhr
Bewertung: 11 / 15
"Die Karte des Propheten" ist für mich eine klassische Einstiegsfolge in eine Fantasywelt geworden. Bei der Erschaffung neuer Welten muss man diese erst mal an den Hörer herantragen, ohne ihm in ellenlangen Erzählerparts (bin mir nicht 100% sicher, aber einen Erzähler gibt es glaube ich nur im Vorspann) alles zu erklären. Ein Flugelfe hier, ein paar Lehmleute da, ein paar mystische Steine und der Fantasy-Fan findet sich zurecht. Die Legende von Mythrâs erfindet das Rad nicht neu, bringt aber die klassische Abenteuer-Fantasy, wie man sie vielleicht aus Rollenspielen und Büchern kennt erstmalig in die Form eines professionellen Hörspiels.
Die Sprecher überzeugen, vor allem die Hauptrollen. Im einzelnen gefallen mir Robert Missler als Lonso und Tanja Dohse als Heskia ausnehmend gut. Korbinian ist nervig Der aufdringliche und neugierige Flattermann ist spitzzüngig; so ist die Rolle angelegt worden und so wurde sie professionell (von Dennis Rohling) umgesetzt. Trotzdem ist die Figur für mich teilweise nervtötend. Dazu kommt das für mich nicht ganz passende Flattergeräusch welches aber auch wahrscheinlich mit meiner Vorstellung eines Flugelfen zusammenhängt. Ich stelle mir Korbinian in Größe und Statur in etwa so vor, wie die Elfe bei Peter Pan, dafür wären die Flügelgeräusche aber "zu schwer". Einen weiteren Kritikpunkt gibt es bei den Lehmleuten. Zum Einen wäre das die technische Stimmbearbeitung (hab sie streckenweise akustisch nur sehr schlecht verstanden) und zum anderen schleicht sich ab und an mal wieder ein Zünglein Dialekt in die Sprache. Man kennt das aus anderen Hörplanet-Produktionen und ich würde den Dialekt auch nicht als Problem bezeichnen sondern eher als störendes Detail, das ab und an bei Hörplanet-Produktionen noch durchscheint.
Musikalisch legt Dennis Rohling wieder einen absolut passenden Klangteppich vor. Ich hätte mir zwar einen richtiges Orchester lieber gewünscht (gerade im Fantasy-Bereich wird man meistens mit Orchestern bombardiert), aber aus Kostengründen habe ich vollstes Verständnis für die gebotenen Klänge. Nur am Rande: in der ersten Kampfszene bekommt die Begleitmusik einen heiteren Touch. Erst fand ich das nicht besonders passend, da ich nicht mehr so mitfiebern konnte. Insgesamt spiegelt dieser Akzent aber die Stimmung auf dem Marktplatz gut wieder, ergo bietet das Stück doch eine passende Begleitung.
Über das Cover wurde im Vorfeld viel diskutiert. Fest steht für mich, das ich mit der Endlösung nicht zufrieden bin, denn die Qualität der Aufmachung, wird der Qualität des Hörspiels leider nicht gerecht. Mehr möchte ich dazu an dieser Stelle auch gar nicht schreiben.
Einen letzten Kritikpunkt gibt es von mir noch an dem Handlungsbogen anzumerken. Ich will nicht zu viel verraten, aber als ich dachte, die Spannung hätte ihren Höhepunkt überwunden, kommt ein nächster Sturm vor der Ruhe. Das flacht für mich die Handlung insgesamt ein bisschen ab, macht das Hörspiel gefälliger. Ich glaube ein wirklicher Höhepunkt zum Ende der Folge hätte mir besser gefallen, da aber hoffentlich noch weitere Folgen kommen werden, die wohl direkt aneinander anknüpfen, warte ich da ein finales Urteil erst noch ab.
Am Ende der 55 Minuten bleibt eine mehr als solide Einstiegsfolge in die Legende von Mythrâs. Ein kurzweiliges Abenteuer das (für mich typisch Hörplanet) mit seiner eingängigen Handlung und vor allem durch seine echten Charaktere besticht.
Zitat:
"Die Legende von Mythrâs" ist ein spannendes Fantasy-Abenteuer für die ganze Familie.
...der Schreiber der Klappentexte hats echt drauf!
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