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» Jenseits des Schwarzen Meeres, in den einsamen Bergen des Kaukasus, liegt die vergessene Festung der Tempelritter. Hier, in der Wildnis am Ende der Welt, nähern sich Aura Institoris und ihr Stiefbruder Christopher endlich dem Versteck ihres Gegners Lysander. Zugleich reist Gillian, der Hermaphrodit, mit den Institoris-Kindern nach Venedig ins neue Hauptquartier des Templerordens. Sein schwerster Kampf steht ihm noch bevor - gegen Morgantus, den unsterblichen Alchimisten ...

» Produktion: STIL
» Regie: Simon Bertling, Christian Hagitte
» Musik: Simon Bertling, Christian Hagitte
» Buch/Script: Kai Meyer

» VÖ: 2008-05-13
» eine Produktion von Lübbe Audio

Kritik / Höreindruck von Daniel M.

Die Alchimistin (004) Das Kloster im KaukasusIch ziehe das Fazit schon einmal vor: Was für ein grandioser Abschluss eines phantastischen Vierteilers.

Was sich mit dem letzten Teil bereits immer mehr angedeutet hatte, vervollständigt sich nun. Die Fäden laufen zusammen, die letzten Geheimnisse beginnen sich zu lüften und bringen noch ein paar weitere Überraschungen ans Tageslicht. Man bedient sich dabei verschiedener Rückblicke - welche die Spannung nur noch weiter anheizen und sich hervorragend in den Handlungsrahmen fügen. Das Tempo zieht nochmals deutlich an und das an allen Ecken und Enden, zwischen denen man auch diesmal wieder in kurzen Abständen hin und herspringt. Die Rakete, welche man mit den ersten drei Teilen zu errichten begonnen hat, startet mit letzter Gewalt durch.
Inhaltlich ein außergewöhnlicher Mystery-Thriller-Mix, der mich voll und ganz in seinen Bann zu schlagen wusste. Einzig das Ende ist für meine Begriffe etwas zu lang und kitschig ausgefallen, so dass es für die Höchstwertung von 15 Punkten nicht ganz reicht. Man ist aber sehr, sehr dicht dran.

Man hat bei der Inszenierung - so unglaublich es sich anhören mag - nochmals eine Schippe draufgelegt. Die Effekte sind astrein eingesetzt - vor allem aber die Musikstücke des Berliner Filmorchesters sowie die Chorgesänge machen das ganze zu einem beeindruckenden Hörspiel-Epos - druckvoll, gewaltig, tiefgreifend, in gewisser Weise sogar unvergesslich. Denn einige Szenen aus den ersten vier Teilen werden mir wohl noch eine gute Weile im Ohr nachhängen.

Yara Blümel-Meyers ist natürlich die glasklare Hauptperson dieser Geschichte und Aura wird erst mit ihrer Interpretation richtig lebendig. Erwähnen möchte ich ebenfalls nochmals die Leistungen der beiden Kinder-Sprecher Paul Gerlitz und Aliana Schmitz, die gerade bei der rückblickenden Erzählung eine sehr starke Performance abliefern. Beängstigend gut. Die hohe Qualität zieht sich durch den ganzen weiteren Rest des Casts, zu dem ich zu viel aber gar nicht sagen will, um gewisse Überraschungen nicht zu verderben. Einiges findet sich ja bereits in den Rückblicken der drei anderen Teile.

Alles in allem ist die Alchimistin zum aktuellen Zeitpunkt ein heißer Anwärter auf den Titel "Hörspiel des Jahres" und auf alle Fälle eines der besten Hörspiele, die ich in den vergangenen Wochen gehört habe. Was STIL aus der schon sehr starken Vorlage gezaubert haben ist schlicht und ergreifend Hörgenuss der allerhöchsten Güteklasse. Selbst, wem der Stoff vielleicht nicht so zusagen sollte, dem dürfte es schwer fallen sich der düsteren und packenden Atmosphäre zu entziehen.

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