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Alexander S. schrieb am 09.11.2009 15:02:21 Uhr
Bewertung: 13 / 15
Klappentext:
Mitten in der Nacht wartet Fabian alleine an einer einsamen Haltestelle auf den Bus. Plötzlich hört er es im Wald knacken und eine seltsame Gestalt taucht zwischen den Bäumen auf: ein alter Mann in einem rosa Tüllkleidchen, mit einen goldenen Krönchen auf dem Kopf...
Story:
Geboten kriegt man mit diesem Hörspiel eine Sammlung von vier kurzen, voneinander unabhängigen, Geschichten, die in einem Hörspiel zusammengefasst sind. Bemerkenswert ist, dass die erste Geschichte mit dem Titel „Der Fremde“ zu Beginn des Hörspiels begonnen wird, dann allerdings vor Beendigung durch die drei restlichen unterbrochen wird und somit praktisch die Rahmenhandlung des Gesamthörspiels darstellt.
In jedem der vier Abschnitte agieren zwei Personen im Dialog miteinander und man kann mit gutem Gewissen sagen, dass (bis auf die letzte) keine der Szenen genauso zu erwarten war, wie sie abläuft.
Desweiteren sollte man ruhige Nerven für das Hören besitzen, denn theoretisch wären alle vier Situationen genauso im Alltagleben eines jeden vorstellbar und sollten somit zum Nachdenken anregen – genau das macht für mich einen guten Thriller aus. Gänsehaut ist bei „Der Prinzessin“ vorprogrammiert.
Einziger Kritkpunkt bleibt bei mir, dass man eventuell eine der vier Geschichten hätte weglassen können, denn spätestens am Ende des dritten Abschnitts lässt sich doch das Schema des Unerwarteten erkennen und auf eine erneute Wendung ist man dort bereits eingestellt. Trotzdem kriegt man höchste Dialogkunst geboten und wünscht sich in naher Zukunft mehr davon!
Sprecher:
Der eigentliche Höhepunkt dieses Hörspiels erwartet den gebannten Zuhörer aber bei der Auswahl der Sprecher.
Katja Brügger als nahezu emotionslose Erzählerin verschafft eine starke Atmosphäre, denn so kommen die unerwarteten Momente noch stärker zur Entfaltung. In der ersten der vier Geschichten agieren Franz-Josef Steffens als Dekan und David Nathan in der Rolle eines scheinbar sündigen Fremden, der den perfekt gesprochenen Geistlichen um Vergebung bittet. Beide legen die Messlatte für die darauffolgenden Akteure gewaltig hoch, das ist einfach große Klasse.
In der zweiten Geschichte sprechen Wolfgang Kaven in der Rolle der Prinzessin und Patrick Bach, der bereits Gastrollen bei den DR3I hatte und Fans von Herr der Ringe als deutscher Sprecher von Samweis Gamdschie bekannt sein dürfte, als Fabian mit und auch diese beiden vermögen nicht zu enttäuschen und gleichen leistungsmäßig Steffens und Nathan.
Auf diese tollen Sprecher folgen im späteren Verlauf dann noch Marco Kröger, Jan-David Rönfeldt, Thomas Karallus, Kristina Pauls, Jens Wawrczeck und Ursula Sieg, von denen sich keiner Fehltritte erlaubt. Hut ab vor diesen Sprecherleistungen.
Musik und Effekte:
Da in diesem Hörspiel viel Wert auf die Dialoge zwischen den handelnden Akteuren gelegt wird, bleiben die Effekte zumeist im Schatten eben dieser und kommen nur an den jeweiligen Enden der Szenen zum Tragen. Dies ist allerdings nicht mit dem Fakt einer schwachen Untermalung gleichzusetzen – das ist es nämlich ganz und gar nicht. Ruhige, stimmungsvoll untermalende Geräusche und überbrückende Musiken fügen sich in das gute Gesamtbild des Hörspiels ein. Wer sich mit Thrillern anfreunden kann, wird das auch mit dieser technischen Seite tun.
Fazit:
Unter dem Strich ist „Der Prinzessin“ sicherlich keine Kost für jedermann und sollte Thriller-Freunden vorenthalten bleiben, was auch bereits die Altersempfehlung (ab 16 Jahren) auf dem Cover deutlich macht. Überragend ist die Sprecherleistung, an der es nichts auszusetzen gibt, und die stimmungsvolle Untermalung. Zur Höchstpunktzahl waren diese 4 Kurzgeschichten nach meinem Geschmack eine zu viel, nichtsdestotrotz vergebe ich ein „sehr gut“ für „Der Prinzessin“.
So bewerten andere Rezensenten:Durchschnittliche Kritikerwertung: folgt

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