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» Hörer-Meinungen (1)

Daniel Klages (
www.hoerspiel-freunde.de) schrieb am 19.03.2009 10:00:59 Uhr
Bewertung: 12 / 15
Dieses mal spielt die Handlung in der Zukunft der Erde und nicht wie beim Rettungskreuzer in den Weiten des Alls und auch ansonsten kann man die Serien nur schwerlich vergleichen. Die Idee der Machtübernahme eines "Über-Konzerns" in näherer Zukunft ist dabei nicht unbedingt neu, aber im Hörspielbereich selten bis gar nicht vertreten.
Wir erleben also die Geschichte des Jake Wood (Santiago Ziesmer), der als Insider, da ehemaliger Mitarbeiter bei GTIC, mit seinem Freund und ehemaligen Kollegen Simon Trempes (Robert Missler) versucht Licht in das Dunkel der Machenschaften des Konzerns zu bringen. Damit verrät der Klappentext auch fast schon die komplette Handlung des Hörspiels und weitere Worte dazu würden dem Hörer die Spannung nehmen, die absolut vorhanden ist!
Durch die Art der Produktion, die Geräusche und Musiken wird sehr gut der Eindruck einer möglichen Zukunft der Erde vermittelt. Ohne lange durch den Erzähler zu erklären inwiefern sich diese Dystopie von unserer Gegenwart unterscheidet entsteht diese Atmosphäre durch passende, nicht aufdringliche Geräusche und Einbindungen in Dialoge. Eine wichtige und prägnante Rolle spielen hierfür auch die eingeblendeten GTIC-Werbespots, in denen sich in satirischer und überzeichneter Weise die Einstellungen und Absichten des Konzerns zeigen. (vgl. "Starship Troopers", "Max Headroom" oder "Zurück in die Zukunft 2") Für mich ein wichtiges und sympatisches Detail.
Dennis Rohling hat für Lady Bedfort und Co. schon viel Lob für seine Kompositionen eingeheimst. In 2114 verfolgt er musikalisch einen neuen Stil. Industrial und Trance halten Einzug in den Fundus des Hörplaneten, unterstützt durch gewohnt atmosphärische Klänge. Mich persönlich nervt teilweise der eingängige Techno, aber das ist sicher Geschmacksache. Als unpassend würde ich die Untermalung absolut nicht bezeichnen.
Ein wichtiger Kritikpunkt ist für mich der Einsatz von Helmut Krauss als Erzähler. Er beschreibt die Handlung betont unbetont, ohne eine persönliche Note in die Geschichte einzubringen, wodurch sein Vortrag auf mich arg monoton wirkt. Das kann und wird Absicht sein, trifft aber nicht meinen Geschmack. Robert Missler passt perfekt zu seiner Rolle; er und Santiago Ziesmer spielen die Hauptakteure sehr überzeugend und bilden ein unterhaltsames und symptisches Team; sie bringen gute Laune in das grundsätzlich eher düstere Umfeld, das die Bedrohung durch einen Megakonzern mit sich bringt. Vieleicht teilsweise sogar ein bisschen zu viel gute Laune, aber das ist nach einer Einstiegsfolge wie hier nur schwer zu bewerten. Ob Ziesmer mit seiner sehr prägnanten Stimme zu seiner Hauptrolle passt kann ich nach dieser einen Folge noch nicht beurteilen, die Qualität seines Spiels steht aber ausser Frage.
Unterm Strich bleibt ein gelungener Auftakt einer neuen vielversprechenden Sci-Fi-Utopie-Thriller-Reihe, die durch Atmosphäre, Charaktere und frischen Storywind überzeugt. Ein guter Einstieg der, aufgrund eines gemeinen Cliffhangers, nach weiteren Folgen verlangt.
So bewerten andere Rezensenten:Durchschnittliche Kritikerwertung: folgt

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