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» Brutale Kidnapper haben den jungen Billy Gruber entführt. Doch die Geisel macht den Gangstern das Leben zur Hölle. Genauso die Polizei. Die setzt ausgerechnet den korruptesten und verschlagensten Bullen im ganzen Bundesstaat in Marsch. Und der hat ganz eigene Ziele...

» Musik: Dirk Hardegen
» Buch/Script: Dirk Hardegen
» Umfang (CDs): 1
» Dauer: 55 Minuten

» VÖ: 2011-05-00
» eine Produktion von pop.de

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Kritik / Höreindruck von Daniel M.

Einzelhörspiel (000) Willkür in WyomingHoracio Lloyd ist ein korrupter Bulle wie er im Buche steht. Nicht nur, dass er LKW-Fahrer wegen nicht begangener Verkehrsdelikte um ihre wertvolle Ware erleichtert und sich kostenlos beim örtlichen Tankstellenpächter seinen Sprit einfüllen lässt. Als er auf die Spur zweier Entführer kommt, die einen Jungen gefangen halten, gibt es für ihn scheinbar keine Grenzen mehr...

Vor allem der Einsatz der Musik, aber auch die recht überzeichnete Note der Geschichte erinnert mich stilistisch ein wenig an die Handschrift des Filmregisseurs Quentin Tarantino. Wobei sich in dessen Werken noch einige Besonderheiten mehr finden lassen, die sich in einem Hörspiel natürlich gar nicht darstellen lassen. Inwieweit sich Dirk Hardegen von Tarantinos Filmen hat inspirieren lassen – sei es bewusst oder eher unbewusst – sei mal dahingestellt. Ergebnis ist jedenfalls, dass sich das Hörspiel eher untypisch anhört – und das ist durchaus positiv gemeint.
Natürlich muss man diese überzeichnende Art, eine Geschichte zu erzählen, mögen. Charaktere und Situationen sind hier oftmals ziemlich überzogen dargestellt und die eher einfach gehaltene Kernhandlung ist eigentlich mehr ein Mittel zum Zweck.
Das Tempo der Erzählung hätte insgesamt vielleicht einen Tick höher sein dürfen, denn hin und wieder stellt sich schon mal so etwas wie Leerlauf ein. Nichtsdestotrotz bleibt das ganze auch wegen manch eher ungewöhnlichen Wendung recht unterhaltsam.

Musikalisch bietet Dirk Hardegen eine moderne Mischung, wie man sie sonst in Hörspielen eher selten zu hören bekommt. Stilistisch passen gerade die Bläser dominierten Stücke wie die sprichwörtliche Faust aufs Auge.

Der Cast besteht zum Großteil aus eher unbekannteren Sprechern – sprich man wird hier keine „Synchronstars“ zu hören bekommen. Wichtiger ist ja auch, dass die Rollen glaubwürdig gespielt werden und das gelingt den hier zum Zuge kommenden Beteiligten, von denen man einige auch schon aus dem Hörspielprojekt kennt, recht gut. In der Hauptrolle findet man Dirk Hardegen persönlich wieder, der dort auch diesmal wieder eine gute Figur macht. Dadurch, dass manche Rollen bisweilen eher überzogen angelegt sind, ergeben sich zwar schon mal Szenen, in denen die Darbietungen leicht gewöhnungsbedürftig sind (insbesondere die beiden Kidnapper), der Gesamteindruck bleibt aber homogen.

Fazit: Der Ohrenkneifer begibt sich bei seiner neuesten Hörspielinszenierung wieder einmal auf eher ungewöhnliche Pfade, was ich prinzipiell nicht schlecht finde. Von der Geschichte hatte ich mir aber noch etwas mehr an inhaltlicher Würze versprochen. So bleibt es zwar auf eine ironisch-überspitzte Art unterhaltsam, bis ins letzte mitgerissen hat mich das Hörspiel aber dennoch nicht.

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