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» Hörer-Meinungen (1)

Daniel Klages (
www.hoerspiel-freunde.de) schrieb am 15.02.2009 14:10:21 Uhr
Bewertung: 8 / 15
War der erste Teil vor allem durch die Story und die Art der Erzählung nicht ganz mein Fall, geht man hier einen Schritt in die richtige Richtung. Die Ermittlungen werden aus der Sichtweise von verschiedenen Personengruppen geschildert. Das macht die Erzählung teilweise etwas konfus, gefällt mir aber besser als die Anneinaderreihung von Fakten. Positiv auch weiterhin die eingebaute Rückblende und außerdem noch den Zwischenschub von Radio-Nachrichten die auch technisch überzeugen.
Auch bei den Effekten konnte man eine Schippe zulegen. Das Ergebnis ist zwar nicht auf der Höhe des Niveaus der Atmosphäre-Könige der Profi-Riege, aber die Untermalung kann überzeugen. Leichte Macken wie zB das abgeschnittene Motorengeräusch zu Beginn und Schwankungen in der Lautstärke sind kein Beinbruch.
Auch auf musikalischer Ebene hat sich etwas getan - leider für meine Begriffe in der falschen Richtung. Die Musikstücke sind generell schon viel besser gewählt als bei "Bernstein-Zimmer", atmosphärischer und einfach weniger belanglos als im Erstling. Allerdings kommt die Musik streckenweise so deplaziert und häufig vor, das sie die aufgebaute Stimmung stört und Lücken in den Fluss der Story reißt. Nahezu alle (wenn nicht sogar wirklich alle) Szenenwechsel werden durch Musikstücke vorgenommen. Da man auf einen Erzähler verzichtet ist das auch eigentlich sinnvoll. Leider sind durch die Erzählweise häufige Szenenwechsel vorprogrammiert und der zusätzliche Einsatz von Musik während laufenden Szenen stört den Lauf der Geschichte. Ein weiteres Manko kommt leider noch dazu, denn teilweise wird das gleiche Stück 3-4mal hintereinander eingesetzt.
Bei der Besetzung gibts fast nichts zu meckern. Solide Leistung in allen Positionen, einzig René Wagner als Boris Nikolev treibt es mit dem russischen Akzent einen Schritt zu weit, das wirkt künstlich und aufgesetzt.
Ein letzter Kritikpunkt: Die Charaktere bleiben steril. In den Dialogen kommt keine Zwischenmenchlichkeit auf, die Personen haben keine Persönlichkeit - sind austauschbar und machen es schwerer für den Hörer sich mit den Personen zu identifizieren, mit ihnen mitzufiebern und sich besser in die Handlung zu vertiefen.
Als Note gibt es von mir eine 3-4. Was man in Sachen Story verbessert hat, büsst man bei der Umsetzung wieder ein. Es ist aber deutliches Potential vorhanden und ich bin zuversichtlich das studio-jester mit wachsender Erfahrung noch Verbesserungen bei ihren kommenden Produktionen zeigen werden.
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